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Warum ist ein Shop ein Shop?

die Frage “Warum ist ein Shop kein Shop” mag im ersten Moment ein wenig trivial klingen. Ein Laden, und hier meine ich den realen Laden mit Ladenfläche, Kasse und Verkäufer, ist ein Laden weil in ihm Waren verkauft werden. Das trifft auch auf die meisten Läden zu doch am Rand dessen was man in der Regel als Laden bezeichnet gibt es auch in der realen Welt Ladengeschäfte, die den Begriff in eine andere Richtung treiben.

Ausstellung, original by Karin Jung, pixelio.deNehmen wir als Beispiel eine Kunstgalerie. In der Regel verfolgt diese den Geschäftszweck, Kunst zu vermarkten. Dabei steht aber nicht die Vermarktung im Vordergrund sondern das Kunsterlebnis. Die gute Galerie ist eine Mischung aus Kaffeehaus, Ort der Konversation und Freizeitbeschäftigung für die spezielle Zielgruppe. Eine Ladenkasse ist selten zu sehen.

Vom Laden zum Ort der Unterhaltung

Mall, original R by N.W. pixelio.deAuch bei Ladengeschäften für hochwertige Ware, tritt die Verkaufsintention oft vermeintlich in den Hintergrund. Es wird dabei nicht vom Geschäftszweck des Ladens abgewichen, der weiterhin im Verkauf liegt, aber nicht zwingend in Discounter Manier verfolgt wird. Die Ware wird von der Handelsware zum Objekt der Begierde angehoben, das präsentiert wird, der Laden erhebt sich vom Ort der Transaktion zum Tempel des Vergnügens. Im großen Maßstab läßt sich hier das Konzept der “Shopping-Mall” anführen. Eine Einkaufsmall ist nicht nur der Ort an dem ich alle meine Bedürfnisse an Gütern der Grundversorgung oder des Konsums befriedigen kann, sondern auch ein Ort an dem man sich trifft, ein Ort der Unterhaltung bietet und letztendlich ein Ort an dem ich meine freie Zeit verbringen kann.

Shop und Website – selten eins

Wie stellt sich das im eCommerce dar?

Der durchschnittliche Online Shop hat mit Einkaufserlebnis so viel zu tun, wie ein Zoo mit freier Wildbahn. Die Präsentation von Ware orientiert sich aktuell noch an Begriffen wie “Produktsuche”, “Listenansicht” und “Produktdetailseite”. Also einer Begriffswelt, die im Online-Handel das geistige Pendant einer Supermarkteinrichtung darstellt. Gegenüber dem Shop steht die Website, sie informiert den Kunden, bietet redaktionelle Inhalte, Unterhält und spinnt eine Geschichte um das Produkt. Der Regelfall ist, dass zwischen diesen zwei Welten, der Website zum einen und dem Shop auf der anderen Seite nur die Verbindung über einen Link besteht. Beispiele für dieses Vorgehen finden sich viele. Darum sei hier ein Beispiel gezeigt, bei dem ich sowohl das Design der Website als auch die Ware schätze.

Verbindung der Website mit dem Shop bei HUGO BOSS

 

Was an diesem Beispiel besonders ins Auge sticht, ist der wenig gelungene Wechsel im Design. Dem User wird ohne Umschweife klar gemacht: “Sie verlassen das Hochglanzmagazin und kommen in den Supermarkt”.

Es rückt zusammen, was zusammen gehört

selbst die Größen des Designs und der Vermarktung tun sich noch schwer, die Trennung zwischen Website und Shop aufzuheben. Eine Trennung deren Ursache in der Technik zu suchen ist. In der Welt des Internet sind CMS-Systeme und Shop-Systeme leider immer noch zwei unterschiedliche Dinge. Einen guten Versuch, diese Grenzen zu verwischen sehen wir bei Apple. Es gibt immer noch den Link “Store” in der Navigation, doch außerhalb des Store-Bereich kann ich jedes Produkt “Jetzt kaufen” und komme im Store in die passende Kategorie um mein Produkt in den Warenkorb zu legen. Neben dem obligatorischen Link zum Shop wurde bei Apple eine konsequente Verlinkung mit Deep-Links geschaffen, die Shop und Website aufs engste verzahnen.

Beispiel für Deep Link Verbindung zwischen Shop und Website bei Apple

Warum ist eine Website kein Shop?

Breuninger Magazin ScreenshotNach den bisherigen Beispielen, die Shop und Website immer noch trennen, wäre ein Ansatz schön, der das Einkaufen von der Ebene der Beschaffung auf die Erlebnisebene heben kann. Einer der jüngsten Versuche dazu ist das Breuninger Magazin in seiner Online Fassung. Hier wird Mode mit großen Bildern, Filmen und Texten redaktionell hochwertig aufbereitet zum Erlebnis, das direkt mit der Möglichkeit verbunden wird, den entsprechenden Look zu kaufen.
Backstage im Moulin Rouge Breuninger MagazinWie in einem Beitrag über das Moulin Rouge (Anmerkung 13.09.2015: Leider ist der Link zu Moulin Rouge schon nicht mehr verfügbar und wurde von mir entfernt.) zu sehen, wird der Verbindung zum Einkauf geschaffen, indem am Endes des Beitrags auf das Sortiment verwiesen wird, das im Beitrag erwähnt wird. Für die Umsetzung des Magazins kann ich dem Breuniger Team nur gratulieren. Es ist ein hochinnovativer Versuch einen neuen Weg in der Modevermarktung zu gehen.

Die Schwächen des Ansatzes zeigen sich erst beim Click auf eines der Produkte, oder durch den Button “Shop” im Magazin. Der Click auf einen der dargestellten Artikel führt den Kunden aus dem Magazin in einem neuen Browserfenster auf die Produktdetailseite des angewählten Artikel. Dort kann ich ihn dann in den Warenkorb legen und auf dem Online – Supermarkt üblichen Weg kaufen.
Der Kunde wird damit aus seinem selbstgewählten Kontext, dem Magazin gerissen und in den Kontext der Beschaffung versetzt. Ein Wechsel der Erlebnisebenen, die der Bereitschaft zum Einkauf sicherlich nicht förderlich ist. Ich möchte hier nochmals betonen, dass ich den Ansatz des Breuninger Magazins für den richtigen Weg und einen guten Ansatz halte.

Muss ein Shop denn noch ein Shop sein?

Hier komme ich auch zur Frage im Titel des Beitrags, warum ist ein Shop ein Shop, oder an dieser Stelle schon weiter formuliert, warum ist eine Website KEIN Shop. Stellen wir uns einfach vor, der Anzug im Breuniger Magazin kann direkt “gemerkt” werden. Meine gemerkten Artikel heißen dann natürlich nicht Warenkorb sondern “mein Style”. Meinen Style kann ich dann ansehen und – wenn ich das möchte – auch bei breuniger im Laden anprobieren, also in die Filiale bestellen oder einfach nur Online ordern.
Die Antwort, warum dies so nicht geht, ist sicherlichmit Begriffe wie “Cookie”, “Domain” und “Shopsystem” gespickt, was der Antwort eines Discounters auf die Frage woher die nach der Gangbreite in einer Filiale gleichkommt*.

Technisch ist der Shop, der keiner mehr ist in jedem Fall möglich. Auch möchte ich die Existenzberechtigung der Shops in seiner Form, wie er aktuell weit verbreitet ist nicht in Frage stellen. Denn schließlich ist Einkauf oft auch “nur” Beschaffung. Doch die aktuelle Reduktion des Einkauf auf diesen einzigen Weg kann auf lange Sicht nicht sinnvoll sein.

*Die Antwort ist: Der Gang ist exakt so breit, dass die schmal Seite einer Europalette durch passt.

Bildquellen:

Agile Entwicklung in E-Commerce Projekten

Jede zweite Agentur im Bereich der E-Commerce Systeme schreibt sich auf die Fahne “Agile Entwicklung” zu betreiben. Leider gibt es in der Praxis eine große Lücke zwischen den ambitionierten Vorhaben und dem praktizierten Ansatz. Das Problem liegt dabei in der Natur eine Web-Entwicklung. Diese wird aus der Darstellung heraus getrieben. Dies ist vom Ansatz her auch richtig, da ein guter-, auch gut konvertierender Online-Shop den Käufer über die Gestaltung ansprechen muß.

Im Vorgehen zu einem E-Commerce Projekt ist damit eine essentieller Bestandteil das Design. Das Design muß dabei sämtliche Features berücksichtigen, die der Kunde gerne in seinem Online-Shop umgesetzt wissen möchte. Damit setzt das Design eine vollständige Definition aller Frontend-Features voraus. Soll z.B. ein Verkaufsberater integriert werden, muß von diesem klar sein, welche Auswahloptionen vorhanden sind, wie diese voneinander abhängen oder nach welchem Entscheidungsbaum eine Auswahl idealerweise getroffen wird.

Ein Online Shop mit unvollständigem Design

Der erste Schritt des Designs ist in der Regel, das Wireframe, das alle Funktionen positioniert. Wenn wir eine Funktion, die im Wireframe verankerten ist, nachträglich wieder streichen, hinterlassen wir eine Lücke im Design. Das Ergebnis ist in der Regel, dass das Design nicht mehr “funktioniert”, d.h. dass es in sich nicht mehr schlüssig ist. Das hat natürlich nicht die Auswirkung wie im Bild angedeutet. Es entstehen keine weiße Flecken.
Es wird im Design trotz allem davon ausgangen, dass ein finaler Zustand der Shop Funktionen an der Oberfläche des Shops bekannt ist. Nach der Shop Umsetzung müssen diese Funktionen  natürlich auf vorhanden sein, um ein vollständiges Bild zu erzeugen.
Wir haben damit die Notwendigkeit, zumindest frontendseitig, eine vollständige Umsetzung vorzunehmen und diese auch vorab mit bekannten, designbaren Funktionen zu beschreiben.
Demnach haben wir in der Umsetzung im Frontend immer das stringent beschreibende Vorgehen im Projekt verankert. Das agile Projektmanagement ist aus diesem Teil der Umsetzung und der zugehörigen Abstimmung mit dem Kunden verbannt.

Agil mit dem Kunden

Um das agile Vorgehen auch in einem E-Commerce Projekt leben zu können, muß auch im Design die Schritt für Schritt Umsetzung möglich sein. Denn der nächste Umsetzungsabschnitt oder um im Scrumjargon zu bleiben – Sprint,  kann das Design wieder ändern, da Funktionen in einer Form umgesetzt werden, die nicht vorab geplant war.

Wenn wir uns das vorgehen im agilen Projektmanagement noch einmal vergegenwärtigen, so kann man von einer groben Projektanforderung ausgehend, schrittweise in die Umsetzung gehen.

Eine systematische Darstellung der Scrum Vorgehensweise

Die Darstellung ist natürlich etwas vereinfacht, aber im Kern werden Anforderungen definiert, die in einer Zeitscheibe mit definiertem Ausmaß, dem Sprint, umgesetzt werden. Das Ergebnis muß vollständig und testbar sein.

Wenn wir diese Vorgehen auf eine E-Commerce Projekt übertragen, dann können wir die Vollständigkeit und Testbarkeit nur dann fordern, wenn wir auch das Design am Abschluss eines Sprints ins Ergebnis aufnehmen.

Anpassung von Scrum an ein E-Commerce Projekt

Damit können wir natürlich nicht mehr mit dem Ansatz an eine Projekt herangehen, das Design zum Projektstart mit dem Kunden zu definieren. Da verschiedene Anforderungen erst im Rahmen der Sprints in einen gestalterischen Rahmen gebracht werden, steht dies einer kompletten Definition zu Beginn entgegen.

Lösungsansatz in der Praxis

Für einen Lösungsansatz, der, in der Praxis einer Agentur funktionieren kann, möchte ich noch ein paar Rahmenbedingungen formulieren, die nach einem Sprint erfüllt sein müssen.

  • Das Ergebnis ist lauffähig
  • Das Ergebnis ist in sich geschlossene
  • Das Ergebnis ist vom Kunden testbar

Lauffähige Ergebnisse

Die Forderung nach einem lauffähigen Ergebnis, oder besser nach eine frühstmöglichen, lauffähigen Ergebnisse bedeutet, dass der Kunde nach jedem Sprint einen vollständigen Shop vorfindet, der die zentrale E-Commerce Prozesse erfüllt:

  1. Produktauswahl
  2. Produktansicht
  3. Selektion für den Warenkorb
  4. Check-Out

Wie kann das in der Praxis aussehen?

Der typische Kunde fordert im ersten Schritt die Erstellung eines Designs. Diesen Ablauf wird man nicht einfach durchbrechen können. Damit ist die erste Phase des Projektes wie gehabt der Designentwurf mit Wireframes und dem Entwurf der zentralen Seiten unter Berücksichtigung von Features, die irgendwann im Design enthalten sein sollen.

Ein kleiner Unterschied zum hergebrachten Design muß beachtet werden, der aus dem zweiten Schritt im Projekt kommt. Dieser zweite Schritt ist die Umsetzung des Rahmendesigns in einem Shop-Rohling. Der Unterschied ist damit, dass wir zwischen Designrahmen und Designdetails differentieren und dass den Wireframes ein weit größeres Gewicht zukommt.
Die Herangehensweise ist ähnlich wie bei der Erstellung eines responsiven Designs, also einem Design, das auf vielen Auflösungen funktioniert, wir denken in Modulen. Im Responsive Design wechseln diese Ihre Gestalt und Position. Beim agilen Entwicklungsansatz, fehlen diese Module zu Beginn völlig und werden sukzessive hinzuentwickelt.

In sich geschlossene Ergebnisse

Im Rahmen der weiteren Schritte oder Sprints entstehen diese Module, die zum Ende des jeweiligen Sprint komplett mit Design integriert sind. Der Kunde erhält damit einen Shop, der mit jedem Entwicklungsschritt wächst.
Ist der Zustand eines Moduls nach einem Sprint nicht so, dass ein Kunde damit umgehen könnte, so wird es nicht aus der Entwicklung entlassen und die Nacharbeit zu diesem Modul wird im nächsten Sprint eingeplant.

Vom Kunden testbar

Der Kunde erhält ein wachsendes Ergebnis, das immer am Ende eines Sprints testbar ist und auch getestet werden soll. Das Feedback des Kunden wird dann wiederum in den nächsten Sprints mit aufgenommen und direkt umgesetzt.

Vor- und Nachteile dieses Ansatzes

Ein Vorteil dieses Ansatzes sollte auf der Hand liegen. Der Kunde sieht sein E-Commerce Projekt Schritt für Schritt entstehen. Damit lassen sich Fehlentwicklungen früh vermeiden. Durch die kleinen Schleifen in der Abstimmung mit dem Kunden sinken die Fehlerkosten. Wir haben in der Summe kostengünstigere Projeke.

Aber – und dieses ABER sollte groß geschrieben werden – es gibt mehrere Punkte die diesen Ansatz in der Umsetzung nicht einfach gestalten:

  • Die Projektkosten sind schwer zu kalkulieren
    im Gegensatz zu einem E-Commerce Projekt, das ich definiere, dann kalkuliere und dann zum Festpreis anbiete, kann ich hier nicht für jede Änderung einen Change Request fordern und nachkalkulieren. Damit generieren wir zwar günstigere, aber schwerer zu kalkulierende Projekte
  • Anforderungen an den Designer ändern sich
    die Anforderungen an den Designer wandeln sich mit dieser herangehensweise. Er muß sich dem Design in Schritten stellen und sehr eng mit der Entwicklung zusammenarbeiten. Auch der Wechsel vom Denken in Seiten, hin zum Denken in Modulen, ist nicht einfach zu vollziehen.
  • Einsicht des Kunden
    vor der größten Herausforderung steht der Kunde, da er nicht wie gewohnt mit einem finalen Ergebnis konfrontiert wird sondern mit vielen Zwischenergebnissen arbeitet. Dies erfordert vom Kunden die Bereitschaft sich auf einen solchen Prozess einzulassen, aber auch die Fähigkeit, diesen Vorgehen zu verstehen. Leider eine Bedingung die in der Praxis nicht immer erfüllt ist.
  • Häufigkeit der Kundenkommunikation
    der Kunde ist ein eng an das Projekt gebundener Partner, der im hohen Maß betreut werden muß. Dies erfordert eine andere Qualität und eine andere Quantität an Kommunikation. Die lange Phase des “Schweigens” während der Projektumsetzung nach klassischer Methode entfällt.

In Summe muß sich eine Agentur, die ein solches Vorgehen wählt, an eine neue Form der Arbeit gewöhnen. In erster Linie die Arbeit- und der Umgang mit dem Kunden sind schwierig und müssen in den Köpfen verankert werden. Doch wenn als Ergebnis erfolgreiche Projekte bei glücklichen und dauerhaften Kunden stehen, dann sollte dies die Mühe der Umstellung wert sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kaum da schon wieder weg, Amazon Webstores werden eingestellt

http://g-ecx.images-amazon.com/images/G/02/amazonservices/wba-top-logo-europe._V388061847_.pngAm 18.07.2012 hat Amazon zu einer Verantaltung nach Berlin geladen. Im Vorfeld wollte mir mein Ansprechpartner nicht so recht sagen, um was es geht, es sei sehr wichtig und eine riesen Innovation, dass dieser Tag auch der Tag  der Neckemann Pleite war, ist reiner Zufall.
In Berlin wurde dann, mit viel Tamtam und mehr Vertretern von Amazon USA als Besuchern aus Deutschland, der Amazon Webstore für .de vorgestellt. Continue reading

Versandhandel und Umsatzsteuer

Ein oft unklares Thema im Versandhandel ist das Thema Umsatzsteuer. Was im inländischen Versandhandel eine einfache Geschichte ist, allen Kunden ob Privatkunde oder Geschäftskunde wird die Mehrwertsteuer auf den Nettopreis aufgeschlagen, wird im Handel mit dem EU Ausland ungemein komplexer.

Insbesondere beim Handel mit Konsumenten entsteht aus einer Gemengelage an befürchteten Marktverzerrungen, fiskalischem Neid der Länder und Realitätsferne der EU Entscheidern eine bürokratisches Monster. Continue reading

Strategische Partnerschaft zwischen Shopware und Plentymarkets

shopware_logo_72dpi_rgbEine interssante Neuigkeit kommt aus der Reihe der (ehemaligen) Shopanbietern und der Rising Stars im E-Commerce. Die plentymarkets GmbH, bekannt als “All-In-One” Systemanbieter geht eine strategische Partnerschaft plentymarkets-logomit Shopware ein.

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Amazon Preisparität steht am Pranger

Der Online Marktplatz hood.de hat Amazon vor dem Landgericht Köln wegen seiner Händlerklausel zur [intlink id=”536″ type=”post”]Preisparität [/intlink]verklagt. hood.de sieht durch diese Klausel sieht durch diese Klausel sein eigenes Geschäftsmodell in Mitleidenschaft gezogen.

Mit der Preisparitätsklausel verlangt Amazon von seinen Händlern, dass Sie auf amazon.de mit denselben Preisen handeln wie im eigenen Online-Shop und auf anderen Online-Vertriebskanälen.

hood.de argumentiert nun, dass ein Händler auch auf hood.de seine Preise erhöhen muß, da er sonst mit der Amazon Preisparitätsklausel im Nacken seine Preise auf amazon.de seine Preise senken müßte. Im Gegensatz zu amazon.de wo ein Händler zwischen 7% und 15% Provision auf den Verkauf zahlen muß, ist der Handel auf Hood.de für den Händler provisionsfrei.

Neben der anhängenden Klage von Hood.de, hat auch das Bundeskartellamt aus dem selben Grund sein Augenmerk auf Amazon gelenkt. Seit Amazon beginnt die Preisparität verstärkt am Markt durchzusetzen, wird hier der Verdacht des Mißbrauch eine Marktbeherrschenden Stellung untersucht.

Retouren Handling – Zalando wirds zu teuer

“Schrei vor Glück – oder schick’s zurück” als Slogan ist schon der Garant für hohe Retourenquoten. Während die deutsche Modeversandbranche in der Regel mit Quoten von bis zu 50% rechnet, lagen diese bei Zalando bei 70% oder mehr.

Zalando zieht hier nun Offensiv die Notbremse und geht gegen “Zurückschicker” vor. Im ersten Schritt erhält der Kunde Empfehlungen, wie er Retouren vermeiden kann. Wenn das nicht ausreicht, wird die Bestellung nur noch gegen Vorkasse erlaubt.

Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter bestreitet in einem Interview mit der Financial Times Deutschland (Anmerkung 31.01.2016: Der Link zur Financial Times Deutschland wurde entfernt, da die FTD nicht mehr existiert) , dass die Retourenquoten von Zalando ein Problem seien, wirklich glaubhaft wirkt er damit allerdings nicht.

Sowohl in Hinblick auf Zalandos Bestrebung, den Shop zum Marktplatz auszubauen und die Reichweite für fremde Händler zu nutzen, als auch im Hinblick auf einen zukünftigen Exit in Form eines Tradesales oder IPOs ist eine solche Retourenquote ein echter Erfolgskiller. Ob die Form, wie das Thema aktuell angegangen wird, die richtige ist, sei dahingestellt.

Übersicht Online Shopsysteme

Der Softwaremarkt quillt über vor guten und leider auch weniger guten Shop Systemen. Die nachfolgende Aufzählung soll eine Übersicht über aktuell verfügbare Shopsysteme geben. In anbetracht der Anzahl an verfügbaren Systemen, kann natürlich keine Vollständigkeit garantiert werden.

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Preise und Preisbildung im B2B Shop

Das Ziel eines Online-Shop ist der Verkauf. Ein wichtiges Werkzeug in diesem Zusammenhang ist die Anzeige korrekter Preise. Auch der B2B Kunde erwartet, in einem Online Shop den korrekten Preis für das Produkt zu sehen, das er zu kaufen plant. Zu beachten sind dabei nicht nur Produktpreise sondern auch preisverändernde Rahmenparameter, wie Rabatte oder Skontovereinbarungen, also alles, was aus einem Listenpreis, den individuellen Preis des Kunden macht. Continue reading

B2B Online Shops und B2B Online Handel

Der Online Shop im reinen Geschäftkundenverkehr wir zunehmend wichtiger. Es scheint keine aktuelle Studie zum Anteil der B2B Shops an den Online Shops zu geben, aber nach den Zahlen des eCommerce Leitfaden 2008, waren damals 35% aller Shops reine B2B Angebote.

Ein oft gemachter Fehler im B2B-Commerce ist, anzunehmen, dass ein Online Shop fürs B2B Geschäfts nichts anderes ist, als ein B2C Shop mit ein paar Funktionen mehr. Viele Anbieter von Online Shops gehen mit dieser Vorstellung an den Markt. Die hier entstehende Beitragsserie ist der Versuch, ein klareres Bild von den Anforderungen an einen B2B Shop zu zeichnen.

eCommerce im B2B Umfeld

Um die Anforderungen an den B2B Online Shop ermitteln zu können sollte man diesen zuerst in einem etwas größeren Rahmen betrachten.

Im Rahmen der Kernprozesse eines Unternehmens übernimmt eCommerce und damit ein Online-Shop die Rolle eines Vertriebskanals, der in die Unternehmensprozesse integriert sein muß. Der Unterschied zum B2C Commerce Angebot kann dabei sein, dass neben Einkauf und Logistik eine weitere Wertschöpfung stattfindet. Oft wird Marketing nicht als Unternehmenskernkompetenz betrachtet, ein Tatsache die im B2C Handel niemals vorzufinden sein wird. Man muß hier allerdings klar sagen, dass eine vereinfachte Grafik wie die gezeigte nicht allen Unternehmen gerecht wird, dazu ist das Thema zu vielschichtig.

Der feine Unterschied – B2B Shop ist nicht gleich B2B Shop

In den folgenden Beiträgen wird immer wieder vom „B2B Shop“ die Rede sein. Dabei muß klar sein, dass diese Aussage schon eine Vereinfachung der Handelslandschaft darstellt, die der Realität so nicht gerecht wird. Es ist also eine Differenzierung notwendig, um Anforderungen an den Online Shop besser zu erfassen. Ich möchte folgende Arten von B2B Onlineshops untescheiden:

  1.  „B2B2-Shop“ (gelesen als: B2B too-Shop)
    Es wird ein Produkt gehandelt, das sowohl für den Konsumer als auch für einen kommerziellen Nutzer interessant ist. Es handelt sich damit um keinen Shop für die Geschäftskundenabwicklung sondern um ein Mischform, die auch dem Geschäftskunden gerecht werden muß.
  2. B2B Only Shop
    Der reine B2B Shop, der als egalitärer Vertriebskanal für alle Kunden eines Unternehmens gedacht ist.
  3. C-Klasse Kunden Shop
    das Pendant zum C-Klasse Güter Shop, bezogen auf Kunden. Es geht um die 80% der Kunden, die 20% des Umsatzes machen. Die Gruppe Kunden, die nicht durch einen Vertriebsbeauftragten betreut werden können („Bitte rufen Sie erste an, wenn Sie X Mio Umsatz mit uns machen wollen …“)
  4. C-Klasse Güter Shop
    Dieser Shop dient dazu, eine Kundengruppe mit C-Klassen Gütern im zu versorgen. Typischerweise handelt es sich dabei um Ersatz- oder Verschleißteile.
  5. Online Katalog mit Bestellfunktion
    Das Internet ist ja schließlich mehr als nur ein Verkaufskanal. Es gibt nicht wenige Kunden, die Online Suchen und Offline kaufen (ROPO – Research Online Purchase Offline) oder umgekehrt, Offline im Katalog suchen und Online kaufen (auch ROPO). Diese Shop Variante ist dort wichtig, wo das Online Geschäft flankierend zum Offline Geschäft betrieben wird.
  6. Online Produktionsorder
    Ein anderer Ansatz für den Online Shop ist der Verkauf von Gütern vor der Produktion. Ein Ansatz, der zum einen in Just-In-Time Produktion münden kann, zum anderen als Order Mechanismus für komplexe Produkte. Im Unterschied zum Online Shop als Verkaufskanal generiert diese Shop Variante keine Bestellung sondern eine Produktionsorder und folgt damit anderen legalen Vorgaben.

Noch folgende Beiträge

Da das Thema den Inhalt eines einzelnen Beitrags weit überschreitet werden folgende Beiträge zu diesem Thema folgen:

  • Shop Frontend Features
    Bei den Shop Frontend Features handelt es sich, wie der Name bereits besagt, um die Funktionen des Shop Frontends, also den Funktionen, die der Nutzer an die Hand bekommt, um den Shop zu bedienen.
  • Kunden / Kundenkonto
    Wenn wir den rationalen Käufer unterstellen, so ist der B2B Kunde von dem Wunsch geprägt, den Einkauf so effizient und Nutzenstiftend wie möglich zu gestalten. Ein Werkzeug dabei ist sein Kundenkonto.
  • Produkte
    Hier geht es um Informationen zur Produktrecherche. Was muß die Darstellung und informationelle Ausgestaltung der Produkte leisten, um den B2B Kunden gerecht zu werden.
  • [intlink id=”1479″ type=”post”]Pricing[/intlink]
    Der Preisbildung sind nur wenig Grenzen gesetzt und damit unabhängig vom Produkt zu betrachten.
  • Payment
    Bezahlung im B2B Umfeld umfasst die üblichen Bezahlmethoden, geht aber auch darüber hinaus. Im Geschäftsverkehr mit „guten Kunden“ werden Rechnungskauf und damit Themen wie Skonto wieder relevant. Neben den Bezahlmethoden sind Fragen wie Bonität von Relevanz.
  • Shipping
    Oft ein unterschätztes Problem. Die eigenen Logistik muß ebenso funktionieren, wie ein Versand mittels DHL.
  • Internationalisierung
    Auslandsniederlassungen, mehrere Lager, Umsatzsteuer, Mehrsprachigkeit, Mehrwährungsfähigkeit, etc.
  • Schnittstellen
    Ein Online Shop sollte immer mit seiner Außenwelt sprechen. Bei einem B2B Online Shop sind dies jedoch nicht immer die Handelssysteme (Warenwirtschaft, Buchhaltung, Lager) sondern u.U. Systeme in der Produktion oder das CRM.
  • Rechtliche Aspekte
    Es sind andere rechtliche Rahmenbedingungen in der Geschäftskundenbeziehung zu beachten.