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Retouren Handling – Zalando wirds zu teuer

“Schrei vor Glück – oder schick’s zurück” als Slogan ist schon der Garant für hohe Retourenquoten. Während die deutsche Modeversandbranche in der Regel mit Quoten von bis zu 50% rechnet, lagen diese bei Zalando bei 70% oder mehr.

Zalando zieht hier nun Offensiv die Notbremse und geht gegen “Zurückschicker” vor. Im ersten Schritt erhält der Kunde Empfehlungen, wie er Retouren vermeiden kann. Wenn das nicht ausreicht, wird die Bestellung nur noch gegen Vorkasse erlaubt.

Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter bestreitet in einem Interview mit der Financial Times Deutschland (Anmerkung 31.01.2016: Der Link zur Financial Times Deutschland wurde entfernt, da die FTD nicht mehr existiert) , dass die Retourenquoten von Zalando ein Problem seien, wirklich glaubhaft wirkt er damit allerdings nicht.

Sowohl in Hinblick auf Zalandos Bestrebung, den Shop zum Marktplatz auszubauen und die Reichweite für fremde Händler zu nutzen, als auch im Hinblick auf einen zukünftigen Exit in Form eines Tradesales oder IPOs ist eine solche Retourenquote ein echter Erfolgskiller. Ob die Form, wie das Thema aktuell angegangen wird, die richtige ist, sei dahingestellt.

US-Trends im E-Commerce

 Die Forrester-Analystin Sucharita Mulpuru erläutert für die InternetWorld.de , welche drei Themen E-Retailer 2012 auf dem Radar haben sollten.

ich möchte diesen Artikel hier nicht wiederholen sondern nur auf eine These von Frau Mulpuru eingehen. Im Interview wird die Frage nach Amazon gestellt.

Warum ist Amazon so ein großer Konkurrent für Online Shops?

Mulpuru: In den USA wächst Amazon schneller als der gesamte Online-Retail-Handel. Das bedeutet: Das Unternehmen nimmt anderen Online-Händlern mit seiner aggressiven Versand- und Preisstrategie Marktanteil weg. Das ist deshalb möglich, weil das Unternehmen breit aufgestellt ist und weil es ein Marktplatzmodell verfolgt. Als Marktplatzbetreiber vermietet Amazon Online-Ladenfläche an einen Verkäufer und nimmt dafür 15 Prozent Provision. Das ist sehr, sehr lukrativ und ein wichtiger Treiber für den Erfolg des Unternehmens in den Vereinigten Staaten. Gleichzeitig setzt das die Preise von allen anderen Händlern unter Druck. Zusätzlich bringen sie eigene Tablets heraus und vermarkten das Amazon-Prime-Programm. Für viele aktive Online-Käufer ist Amazon deshalb die erste Adresse im Web. Händler müssen überlegen, wie sie sich gegenüber Amazon positionieren.

Welche Strategien sind hier möglich?

Mulpuru: Die Hauptstrategie ist, einen eigenen Marktplatz zu schaffen, die Vielfalt der Produkte auf der eigenen Webseite zu erhöhen und mit Amazons Preisen mitzuhalten. Es gibt eine Reihe weiterer Möglichkeiten, zum Beispiel ein differenziertes Produktangebot zu schaffen, mit neuen Produktkategorien und neuen Shop-Layouts zu experimentieren oder die Abholung der online bestellten Ware im stationären Laden zu ermöglichen. Es gibt einige neue Ansätze in den USA für das Fulfillment. So kooperieren beispielsweise Online-Fotohändler mit lokalen Drugstores, bei denen Kunden die im Web bestellten Bilder abholen können.

Quelle: http://www.internetworld.de/Heftarchiv/2012/Ausgabe-03-2012/US-Trends-im-E-Commerce

Die im ersten Absatz von Frau Mulpuru geäußerte These, dass Amazon eine Bedrohung für den E-Retailer darstellt ist in sich schlüssig und hat mein volle Unterstützung. Etwas zu einseitig. Es wird alleine die Sicht der von Amazon erzielten Online-Reichweite betrachtet, aber vernachlässigt, dass Amazon als Marktplatz diese Reichweite nicht alleine bedient. Aus Sicht des am Marktplatz teilnehmenden Händlers ist in der 15% Amazon Fee neben dem Inkasso und dem Handelsmarktplatz auch das Marketing enthalten. In Anbetracht steigender Online-Marketing Kosten, stellen sich 15%  Anteil als echtes Schnäppchen dar. Mit einer passenden Lösung wie brickfox hat jeder Online-Händler die Möglichkeit den Handels- und Reichweitenvorteil, den Amazon bietet für sich zu nutzen.

Der Aufbau eigenen Marktplätze stzt voraus, dass der Händler in der Lage ist eigene Reichweite für sich und andere Marktteilnehmer zu generieren. Dies wird nur den wenigsten Marktteilnehmern effektiv möglich sein.

Neustart von Quelle.de

Ein alter Bekannter kommt wieder. www.quelle.de wird neu gestartet.

Nach dem Bankrott von Arcandor ging Quelle.de in die Insolvenzmasse des Unternehmens ein und wurde vom Otto Konzern als Marke erworben. Der Otto Konzern  ist es auch, der ab dem 10.08.2011 mit quelle.de wieder an den Start geht.

Quelle.de wird als Marktplatz mit geringer Zugangshürde aufgelegt, ist damit z.B. mit Amazon.de vergleichbar. [intlink id=”623″ type=”post”]Damit reiht sich Quelle.de in die lange Reihe der Online Vertriebskanäle ein[/intlink].

es ist soweit! Wie Sie wissen, startet quelle.de morgen im Laufe des Tages mit dem Livebetrieb. Wir freuen uns sehr darauf!

Eine wichtige Information: Das QUELLE-Händlerportal ist in Vorbereitung auf den morgigen Launch zur Zeit nicht erreichbar ist.

Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihnen mit dem ersten QUELLE-Händlernewsletter am 17.08.2011 einen Einblick in den Pressespiegel über quelle.de geben können.

Zalando wird zum Marktplatz

In der Politik müßte es an dieser Stelle heißen: “Wie in der Regel wohlinformierte Kreise verlauten lassen…”:
Zalando macht den nächsten Schritt in seiner Entwicklung. Nachdem in den letzten zwei Jahren viel Geld in Online-Marketing und damit Reichweite investiert wurde, will Zalando die Reichweite nun im großen Stil vermarkten. Dazu schlägt Zalando den Weg ein, den [intlink id=”623″ type=”post”]Amazon und Neckermann[/intlink] bereits einige Jahre früher erfolgreich beschritten haben – der Online – Shop wird zum Marktplatz.

Noch darf gerätselt werden, ob verlgeichbar zu Amazon ein offener Marktplatz geschaffen wird, auf dem jeder handeln kann, oder ob wie Neckermann eine exklusive Händlerschaft selektiert wird, die ein gut selektiertes Sortiment im Namen von Neckermann liefern.

Übersicht B2C Online Marktplätze

Online Marktplätze haben sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil des Online Handels etabliert. Sowohl im B2c als auch im B2B Bereich spielen Marktplätze ihre Rolle. Während im B2C Bereich aktuell kein Weg mehr um Amazon herumführt, das mit einer Reichweite von über 4% in Deutschland die No. 1 der Shopping Welt ist, drehen Marktplätze im B2B Bereich ein eher kleines Rad. Es scheint sich für jede Branche ein oder mehrere Handelsmarktplätze zu etablieren.

Was sind Online Marktplätze?

Um als Marktplatz in dieser Sammlung dabei zu sein sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Offen für Händler
    D.h. der Zugang ist theoretisch für jeden Händler offen und die Zugangskriterien sind für den Händler erkenntlich. Amazon ist ein Marktplatz, da fast jeder dort handeln kann. Neckermann ist kein Marktplatz in dieser Hinsicht, da das Neckermann Produktportfolio zwar von vielen Händlern geliefert wird, der Zugang aber sehr restriktiv ist.
  • Eigenes Marketing
    Der Händler erlangt durch den Marktplatz den Zugang zu einer durch den Marktplatz selbst angesprochenen Zielgruppe.
  • Wettbewerb
    Es ist nicht apriori nur ein Händler als Lieferant für ein Produkt zugelassen.
  • Kein eigener Shop
    Um auf einem Online Marktplatz zu handeln brauche ich nicht zwingend einen eigenen Online Shop. Dieser wird mir über den Marktplatz bereitgestellt. Mit diesem Zusatz fallen reine Online Marketing Plattformen wie billiger.de aus dieser Sammlung heraus. Eine Übersicht über [intlink id=”634″ type=”post”]Produkt und Preissuchmaschinen[/intlink] ist ebenfalls im Block zu finden
  • n:1:m Kommunikation
    Eine Vielzahl von Händlern (n) kommuniziert über denselben Markt (1) mit vielen Kunden (m).

Wikipedia spricht anstatt von Online Marktplatz in diesem Zusammenhang vom virtuellen Marktplatz.

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Amazon erzwingt Preisparität

oder “Amazon running wild”…

Ab dem 31.03.2010 ,das ist morgen setzt Amazon die freie Marktgestaltung ausser Kraft.

Wer auf Amazon Waren anbietet, darf diese nicht über andere Kanäle zu einem günstigeren Preis anbieten. Ausgenommen ist dabei der stationäre Handel. Die Preisparität bezieht sich dabei eur den Gesamtpreis der Ware. Wer die Amazon Provisionen kennt (7%-15% je nach Warengruppe) weiß, dass dies für viele Händler nicht möglich sein wird.

Zitat  Amazon:

Was ist mit “Gesamtpreis” und “Artikelpreis” gemeint?

“Gesamtpreis” bezeichnet den Gesamtbetrag, den ein Kunde zahlt, inklusive Versandkosten und anderer Faktoren wie Rabatte oder Preisnachlässe aus Werbeaktionen, aber ausschließlich Steuern. “Artikelpreis” bezeichnet den Preis für den Artikel selbst.

Amazon räumt seinen Händlern nocheine Frist  bis zum 1. Mai ein, die Vorgabe in die Praxis zu überführen. Dann hat der Händler entsprechend der nachfolgenden Passage sicherzustellen, dass er Amazon einen gleichwertig günstigen Preis und einen gelichwertig guten Service garantiert wie er ihn auf andern Vertriebskanälen gewährt.

Zitat Amazon:

Was bedeutet das für mich?

Für Sie heißt das: Wenn Sie sich entscheiden, über Amazon.de zu verkaufen, müssen Sie sicherstellen, dass sowohl der Gesamtpreis als auch der entsprechende Artikelpreis jedes Artikels, den Sie auf Amazon.de anbieten, gleich niedrig oder niedriger sind, als der niedrigste Gesamtpreis und entsprechende Artikelpreis zu dem Sie oder mit Ihnen verbundene Unternehmen diesen Artikel auf nicht ladengeschäftgebundenen Vertriebskanälen anbieten.

Wir erwarten außerdem, dass die nicht preisbezogenen Bedingungen, die Sie bei Amazon.de bieten (z.B. Kundenservice, Rückgabe- und Erstattungsrichtlinien) mindestens genauso kundenfreundlich sind wie die kundenfreundlichsten Bedingungen, die Sie oder mit Ihnen verbundene Unternehmen auf nicht ladengeschäftgebundenen Vertriebskanälen bieten.

Im Gespräch ist im Moment hauptsächlich der paritätische Preis. Die Bedeutung des paritätischen Service sollte aber nicht weniger gering sein. Ein Anbieter muß einem Amazon Kunden denselben Service garantieren, wie einem Kunden der über den Katalogversand oder ein Callcenter bedient wird, also einen Kunden, den er als seinen eigenen Kunden betrachten kann und der nicht, wie der indirekte Kunde über Amazon eigentlich Amazonkunde ist.

Diese Vorgabe scheint kartellrechtlich bedenklich zu sein, schliesslich hat Amazon zumindest in Deutschland mit einem [intlink id=”371″ type=”post”]Marktanteil von knapp unter 4,5%[/intlink] einen nicht unerheblichen Markteinfluß.

Quelle: